Perfektionismus oder perfekt sein müssen kann einerseits das Streben nach Vollkommenheit als Antrieb haben. Andererseits ist oft das Vermeiden von schlechten Gefühlen die Ursache. Meistens ist es das Vermeiden von Versagensgefühlen oder sich wertlos oder nicht gewollt fühlen.
Wir kennen drei Ursachen und wie sie aufgelöst werden. Die erste ist ein prägendes Erlebnis mit einer Systemgesetzverletzung in der Kind- oder Jugendzeit. Beispiel: Ein Kind kommt mit einer sechs von der Schule nach Hause und wird dort dafür geprügelt oder es erfährt Liebesentzug. Damit dieses nicht nochmal passiert, wird es besser in der Schule und bekommt dadurch wieder mehr Liebe und Anerkennung. Das Gefühl von Liebesentzug bzw. Ausgeschlossen werden (Todesangst) wird unterdrückt und wird ein Schatten. Das Perfekt sein müssen bleibt sichtbar und bestimmt das weitere Leben mit allen positiven wie negativen Auswirkungen.
Negative Auswirkungen sind oft, dass Menschen nicht gut delegieren können, Probleme mit ihrem Zeitmanagement haben und es kann auch zum Burnout führen, wenn sie in dem Teufelskreis stecken und immer weiter perfekt sein müssen. Der Körper bzw. die Psyche sendet vorher Signale, doch das Streben nach Perfektionismus lässt es nicht zu, auf die Signale von Pause, Ruhe, Krankheitssymptome einzugehen, so dass es immer schlimmer wird. Bis die Signale so stark sind, dass der Mensch zusammenbricht. Der frühere Zustand von Versagen und Scham ist wieder da.
Wir lösen dieses traumatische Erlebnis auf, in dem innerlich zeitlich vor das Ereignis gegangen wird, wo es noch gut war (z.B. vor der Einschulung). Von dort aus wird das erste Erlebnis aufgedeckt und von außen / dissoziiert auf die Situation geschaut. Man sieht sich selber als Schulkind mit seinen Eltern. Sie hatten in der Situation eine positive Absicht, doch ihr Verhalten hatte negative Auswirkungen. Wenn sie genügend Power haben und das entstandene Leid (Angst) beim Schulkind sehen können, dann würden sie ihr Verhalten verändern und Wut vom Schulkind nehmen. Dadurch löst sich die Systemgesetzverletzung auf und der Perfektionismus wäre nicht entstanden. Von dort wird mit der Empowering Methode durch das Leben gegangen und alle Situationen empowert (neugeprägt). Überall dort, wo der Perfektionismus negative Auswirkungen hatte, wird geschaut, wie man ohne das Perfekt sein müssen gehandelt hätte.
Die zweite Ursache ist, dass bei den Vorfahren (Eltern, Großeltern, Urgroßeltern) ein prägendes Erlebnis zum Perfektionismus geführt hat und dieses per Last (Epigenetik) und evtl. durch das Vorleben an die Nachfahren weitergegeben wurde.
Und die dritte Ursache ist oft, dass der Klient oder einer seiner Vorfahren sich als nicht gewollt oder wertlos fühlt. Beispielsweise weil das Kind das falsche Geschlecht hat, als Kind in einer Zwangsehe oder durch eine Vergewaltigung gezeugt wurde oder es noch nicht gewollt war, die Eltern deshalb aber heiraten mussten. Um dieses nicht gewollt sein zu kompensieren, kann sich das Perfekt sein müssen herausbilden. Zumindest über die Leistung und das perfekte Verhalten wird man geduldet.
Die letzten beiden Ursachen, und wenn die Eltern im ersten Beispiel nicht genügend Power haben, lösen wir mit der Genea- und Empowering Methode auf, indem wir kurz vor diese prägenden Erlebnisse bzw. Systemgesetzverletzungen gehen. Dort suchen wir die verursachenden Personen und lösen die Verletzungen auf.
Die erste Beziehung, sei es aus der Schulzeit oder später bestimmt alle weiteren Beziehungen. Erinnert man sich ungerne an die erste zurück, liegen noch verletzte Gefühle wie Enttäuschung, Schmerz, Trauer, Angst und Wut vor, weil die Beziehung schlecht auseinander ging, so belasten diese Gefühle und Erinnerungen die weiteren. Deshalb ist es so wichtig, diese Verletzungen der Systemgesetze aus der ersten Beziehung mit Hilfe des PowerCodes aufzulösen. Dadurch überträgt man nicht mehr die verletzten Gefühle auf die nächste Beziehung sondern die Frage lautet dann: Wie wäre die nächste Beziehung gewesen, wenn die erste Beziehung jetzt gut aufgelöst wurde? Bis zur aktuellen Beziehung.
Unsere Coachings und unsere Coaching Mediation Ausbildung zielt darauf ab, dass neben der aktuellen Zielerreichung der Klient lernt, sich über das Coaching und der Ausbildung hinaus, selbst coachen zu können. Uns ist es wichtig, alle Methoden offen darzulegen und weiterzugeben, so dass ein SelbstCoaching möglich ist.
Jan berichtet in diesem Podcast über seinen Weg vom gecoacht werden, über die Ausbildung zum SelbstCoaching und zum Coach. Sich selbst coachen ist dabei ein wichtiges Instrument, um als Coach und Mediator erfolgreich arbeiten zu können.
Dieter erzählt von seinem Weg des NLP 1995 bis zum SystemEmpowering. Ohne SelbstCoaching wäre diese Entwicklung nicht möglich gewesen. Denn das System Empowering als Methode gab es nicht zu lernen. Es ist durch sich selbst coachen mit entstanden. Insbesondere die Nutzung des Unbewussten durch die richtigen Fragen war und ist entscheidend.
Wir coachen uns selbst, indem wir jedes Signal, sei es ein Gedanke, ein Symptom, ein Traum, ein Gefühl, … als wichtig und als Botschaft des Unbewussten betrachten. Diese Botschaft oder Handlungsaufforderung wollen wir verstehen. Deshalb grübeln wir über das Signal nicht nach oder fragen andere Menschen (z.B. in der Traumdeutung), was es zu bedeuten hat, sondern befragen unser Unbewusstes. Was soll ich tun, damit dieses Signal nicht mehr nötig ist?
Meistens ist der erste spontane Gedanke die Antwort vom Unbewussten. Haben wir diese Antwort zum Handeln verstanden, so handeln wir.
Haben wir die Handlungsaufforderung nicht verstanden (beispielsweise “Loslassen”), so fragen wir weiter unser Unbewusstes. Gib mir bitte eine Antwort, die ich besser verstehen kann?
Genauso nutzen wir die Genea-Methode, mit der die Verletzungen der Systemgesetze bei unseren Vorfahren aufgelöst werden, nicht nur im Coaching sondern auch im Selbstcoaching.
Oder wir empowern unsere eigene Lebensgeschichte, lösen traumatische und prägende Erlebnisse auf. Vieles lässt sich allein bearbeiten. Nur dann, wenn wir Unterstützung brauchen, holen wir uns sie im Coaching.